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LANGOTH Michael: Mekong Food. Edition Styria, Wien 2013

Barbara MORINO.   

Kennen Sie Amazonas Food? Kongo Food? Nein? Macht nichts, gibt es nämlich genauso wenig wie Mekong Food.

Der vorliegende Bildband erzählt anhand sehr schöner Fotos - der Herausgeber ist Photograph - Geschichten über die Länder entlang des Mekong. Diese Geschichten bleiben oberflächlich, sie gehen nicht darauf ein, dass es keine politische, wirtschaftliche, noch eine kulturelle Einheit zwischen diesen, nur durch den Fluss verbundenen Länder und Völker gibt.

Wer sich ein Kochbuch erwartet, wird enttäuscht werden. Mehr ein Reisebericht, steht die Herausstellung des Exotischen durch Fotos im Vordergrund. Der im letzten Drittel des Buches zu findende kleine, aber gut recherchierte Rezeptteil mit einer hilfreichen Warenkunde, ist versetzt mit Anekdoten und gibt Herkunftsinformationen über die verwendeten Lebensmittel. Eine Welt der schönen Fotografien vereint stimmig die reizvollen Landschaften, exotischen Menschen und appetitliches Aussehen von Zutaten und zubereitetem Essen.

Bei so einem aufwendig und ansprechend gestalteten Band würde man sich erwarten, dass der Kontext nicht außer Acht gelassen wird, dass der Leser auch über die kulturellen Gebräuche der Länder entlang des Mekong informiert wird und die Gepflogenheiten die mit Essen und Esskultur zu tun haben, nicht beiseitegelassen werden. So z.B. hat die jeweilige Position von Essstäbchen in Asien eine ganz besondere Bedeutung. Zwar ist man in Südostasien v. a. Ausländern gegenüber sehr tolerant und nicht so sehr auf die Einhaltung bestimmter Benimmregeln bedacht wie in China und Japan. Aber auch hier sind gekreuzte oder wahllos hineingesteckte Essstäbchen in Zusammenhang mit Essen ein absolutes Tabu.

Ein schönes Bilderbuch ohne kulturellen Kontext, gewürzt mit südostasiatischen Rezepten.

RezMekongFood (22k)

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LANGOTH Michael: Mekong Food. Edition Styria, Wien 2013