„Eine schöne Küche erzählt von der Persönlichkeit des Besitzers, nicht von den Vorstellungen des Herstellers" (S. 10.). Was im Vorwort gleichsam programmatisch prädiziert wird, zieht sich als ideelle Leitlinie durch das gesamte Buch. Die Ästhetik gekonnter Raumgestaltung spielt die maßgebende Rolle, Hintergrundeffekte wie Farbgebung, Materialnuancen oder Objektgruppierungen geben den Ton der Bilder an, Stilbewusstsein scheint der „Lehrauftrag" des Buches zu sein. Diese Ausgestaltungen wollen, abgesehen von architektonischen Geschmackskomponenten, in soziologischer Hinsicht Küche als Lebensraum formen. Dass Möblierung alleine hierbei viel zu kurz greift, ist der beste Beweis einer in den „Küchenideen" intendierten Symbiose von realpraktischen Anforderungen wie geschmackstheoretischen Bedürfnissen, somit nach Leibniz: "theoria cum praxi".
Die Autoren stellen zu Beginn ihrer Kapitel, die ansonsten ausschließlich bebildert sind, einleitende und zu eigenständigem Reflektieren anregende Worte. Die Kriterien allerdings, welche für die Kapiteleinteilungen dienen, sind den Bildern nicht immer auf den ersten Blick zu entnehmen - oftmals ist auch der ästhetische Gehalt für sich aussagekräftig! Praktische Einrichtungsfragen wie Country- oder City-Küche, klassisch oder modern, Aufteilungen von Stauraum und Arbeitsflächen stehen im gelungenen Wechselspiel mit ästhetischen Noten von Licht- wie Schattenspielen, harmonischen Farbgebungen an Mobiliar, Wand und Boden sowie detailbewusster Originalität. Dieses Miteinander beider Aspekte „ganzheitlicher" Kücheneinrichtung mag sich als Prüfstein eines versierten Umganges mit dem Gestaltungsphänomen der Küche erweisen.
Die Bilder möchten Anregungen in Fragen und Zweifeln über Einrichtungsstil, Gruppierung, Farbwahl, etc. sein. Sie gruppieren auf ihre Art einzigartige Momentaufnahmen und lassen in ihrer kompositorischen Mixtur eine interessante Zusammenstellung dessen erscheinen, was die Autoren unter „Küchenideen" verstanden wissen möchten.