Über ganz Österreich verstreut sind sie, die Öko-Pioniere, die Daniela Müller in ihren Texten und Eva-Maria Repolusk fotografisch dokumentiert haben. Natürlich gibt es einige „Nester", rund um Wien, rund um Graz und in Salzburg. Was aber deutlich wird - Erfolg auf unkonventionellem Weg spielt sich am Land ab.
Kreativität ist der gemeinsame Nenner aller 36 beschriebenen Pioniere. Dabei haben sich Müller und Repolusk aus vielen Branchen Beispiele für erfolgreiches nachhaltiges Wirtschaften geholt: Von der Journalistin und Slow-Food-Aktivistin Barbara van Melle über den Gewürz-Biopionier Johannes Gutmann bis zum Schokoladepapst Josef Zotter erstreckt sich die Palette auf der kulinarischen Seite. Vertreten sind auch weniger bekannte Namen, wie die Mehlspeisköchin Aloisia Bischof oder Reinhold Barta vom Brauhaus Gusswerk. Spannend zu lesen ist etwa, was Bernhard Gössnitzer motivierte, als Koch auf alle Auszeichnungen zu verzichten und sich nur mehr auf „sein Ding" zu konzentrieren.
Daneben finden sich auch innovative Menschen aus Architektur, Bekleidung oder Wohnen. Interessant ist, was den mittlerweile renommierten Möbelhersteller Team 7 dazu brachte, den Spanplatten ab zu schwören und auf Vollholz zu setzen. Oder warum sich eine Modedesignerin und eine Biologin jetzt mit natürlichem Verpackungsmaterial beschäftigen.
Fast alle der Öko-Pioniere nahmen einen Umweg dorthin, wo sie jetzt mit ihren Unternehmen stehen. Die gemeinsamen Ziele Ressourcenschonung, soziale Chancen, vorbildhafte Produktion verfolgen sie alle auf ihre eigene Art und Weise. Viele Fotos dokumentieren daher auch die Leidenschaft und Liebe der Menschen zu ihren Produkten.
Das Buch lenkt den Blick auf Gegenden in Österreich, in denen kaum solch erfolgreiche Unternehmen vermutet werden. Und es liefert spannende Einblicke in das Leben von drei Dutzend bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten, die die gemeinsame Klammer des (ungeliebten) Begriffs „Nachhaltigkeit" im Wirtschaften eint.