Warum wünschen sich Menschen eigentlich Kinder? Nicht nur im gastrosophischen Sinn verursachen sie Chaos von der Geburt bis zur Pubertät: Zuerst können sie nicht mit Besteck umgehen, kaum ist es dann den Eltern gelungen, ihnen den Umgang mit dem Werkzeug erfolgreich beizubringen, rutschen sie wieder ab in die Fast- und Fingerfoodphase. Einmal ganz abgesehen von allen sonstigen Herausforderungen, die zu bewältigen sind, bis die „lieben Kleinen" zu selbstständigen Großen geworden sind.
Das vorliegende Buch besteht aus Alltagsepisoden und Essays vom Zusammenleben einer alleinerziehenden Mutter mit einer Heranwachsenden. Kaum jemand schildert das kontinuierliche Scheitern am eigenen Kind so witzig und amüsant wie Polly Adler, alias „Kurier"-Kolumnistin und Journalistin Angelika Hager. Vorangestellt sind den Miniaturen über das eigene Erziehungs-Versagen 10 Gründe, die Fortpflanzung zu verweigern. Denn auch, wenn der Nachwuchs innig geliebt wird, ist es nicht immer einfach, ihn auch zu mögen. Beim Lesen der sehr amüsanten Texte aus der allein-erzieherischen Lebensrealität gibt es immer wieder Momente, in denen vor lauter Wiedererkennungswert das Lachen im Hals stecken bleibt: Etwa, wenn Muttern ihre Kindergarten-Tochter von einer Geburtstagsparty abholt und dabei schnellstens die Flucht ergreift - vor dem verordneten Höflichkeiten-Austausch und Prosecco-Schlürfen mit den anderen Eltern. Oder wenn die pubertierende Tochter die Mutter dazu auffordert, zu „chillen" und ihr Dasein als lebender Bankomat doch bitte etwas lockerer zu nehmen.