Bei der Rezension könnte man sich angesichts dieses Werke zu einer Einstufung zwischen den Polen Blasphemie oder Satire entscheiden: kritisieren, dass ein Nudelkochbuch in der Aufmachung einer Bibel, samt Goldschnitt daherkommt und Rezepte etwa „Pasta unser" heißen. Satirisch gesehen wäre deren realer Gehalt zu prüfen, ob „Dein Wort in Gottes Orecchiette" oder „Veni, vidi, Venus", „Bis der Sud Euch scheidet" wirklich witzig sind. Das wiederum hängt von subjektiven Einstellungen ab. Eher anzumerken wäre, dass etwa beim „Sud", wie anderswo auch, der Bezug von Überschrift und Inhalt fehlt. Da direkt auf den neuen Papst angespielt wird, muss gesagt werden, dass die meisten Rezepte mit ihren luxuriösen Zutaten nicht der franziskanischen Linie entsprechen. Aber das spielt für den Gebrauchswert hierzulande keine besondere Rolle. Es ist eine eigenwillige Variante eines Nudelkochbuchs, das sich von den vielen anderen durch phantasievolle Rezepte, eine klerikal bunte Ausstattung, Betextung und Bebilderung, incl. von Fotomontagen, abhebt. Es finden sich lockere Begleittexte und ordentliche Basisrezepte, etwa für Nudelteige. Am Schluss bleibt die Frage: für wen ist das gedacht? Eigentlich ist's ein gutes Mitbringsel - nur für wen sollte man sich schon überlegen.