SIEVERS Gerd Wolfgang: Ausseer-Land-Kochbuch. Leopold Stocker Verlag, Graz – Stuttgart 2009

KOLMER Franziska.   

Die eierlegende Wollmilchsau gilt als nicht zu verwirklichender Traum der Agronomen. Mit dem vorliegenden Werk scheint dies für den Tourismus in Buchform gelungen. Denn unter der Flagge eines Kochbuchs werden auf gut 20 Seiten die traditionellen Rezepte des Landes gebracht - der Rest ist Werbung. Werbung für das Narzissenfest, für das Bierfest, für die Gastronomie und nicht zu wenig für den Tourismus. Der Autor stellt dies in eigener Diktion dar: „Ruhig, würdevoll und mystisch liegt der Toplitzsee" vor den Augen jener Betrachter ... worauf es mit viel „Mystik" weitergeht.

Das Buch beginnt mit einer üppig bebilderten Beschreibung des Brauchtums, geht dann über zu den traditionellen, sehr deftigen Rezepten, die man wahrscheinlich am besten vor Ort isst, weil sie einer modernen Küchenlinie nicht mehr entsprechen, und weiter zur Vorstellung von einzelnen Produkten, wie dem Seesaibling. Hierfür werden entsprechende Rezepte wiedergegeben, wie auch dann für das Ausseer Ursalz: rohes Almochsenfilet mit Ursalz-Flocken. Den nächsten Teil bestimmt die Gastronomie, wenn man allerdings das einleitende zweiseitige Bild ansieht, mit den angeschlagenen Töpfen und den Rändern, möchte man in diesem gastronomischen Etablissement lieber doch nicht speisen. Diverse Betriebe mit Abbildung von Köchin und Koch folgen aufeinander, samt einzelnen Bildern des Interieurs wie dort servierter Gerichte. Den Schluss bildet ein kurzer Abschnitt über das Brauchtum: Fasching - Krapfen, Kipferl und Nudel.

Das Buch scheint als Geschenk für Liebhaber des Ausseerlandes geeignet, vor allem für die Wiener, die ja diesen Flecken besonders gerne frequentieren.