Die Universität Liverpool organisierte gemeinsam mit dem Athenaeum dieses Jahr einen Workshop im Kontext der Studien zum 18. Jahrhundert. Der Fokus wurde dabei auf die in dieser Zeit weit verbreiteten Kolonialwaren Kaffee, Tee und Schokolade gerichtet. Eingeleitet wurde die Tagung von Professor Markman Ellis von der Queen Mary Universität in London mit dem Vortrag „A Most Civilizing Juice. Tea between China and Britain in the Eighteenth Century". Mit dem Vortrag von Karin Berner von der Universität Uppsala in Schweden wurde der Blick auf den Kaffeekonsum in Konstantinopel im 18. Jahrhundert gerichtet. Neben den regionalen Aspekten wurden auch Produktion, Transport und Sklaverei thematisiert, etwa durch die Beiträge von Jutta Wimmler (The Globalized Periphery. Atlantic Commerce, Socioeconomic and Cultural Change in Central Europe, Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder) sowie von Nicholas Fuqua (Architectures of Slavery in Britain and America, Universität Liverpool).
Auch das Zentrum für Gastrosophie war mit den Junghistoriker/innen Marlene Ernst, Simon Edlmayr und Martina Rauchenzauner an der Tagung beteiligt. Mit einem kulturhistorischen Zugang präsentierten sie den Konsum von Kaffee, Tee und Schokolade im erzbischöflichen Salzburg des 18. Jahrhunderts. Marlene Ernst beleuchtete dabei die lange Tradition der Kaffeehäuser und deren Kultur in Salzburg, vom ersten Kaffeehaus in der Goldgasse bis hin zum Kaffeehaus Staiger beziehungsweise Café Tomaselli am Alten Markt. Dabei konnte ein Einblick über das (Trink-)Verhalten, das Angebot sowie die gesellschaftlichen Konventionen gewonnen werden. Simon Edlmayr und Martina Rauchenzauner präsentierten ihre Forschungsergebnisse mit dem Fokus auf den fürsterzbischöflichen Hof und das Salzburger Bürgertum. Die Struktur der Hofküche mit dem eigenen Beruf der Kaffee-, Tee- und Schokoladensieder, die historischen Kochbücher mit den entsprechenden Rezepten und auch der gesellschaftliche Diskurs in Bezug auf den Konsum im „Salzburger Intelligenzblatt" (1785-1806) wurden thematisiert.