Die Arbeit behandelt die drei letzten wirklich reichen Landshuter Herzöge und damit grob gesagt das gesamte 15. Jahrhundert. Als Quellen dienen Ämterrechnungen, deren Überlieferung allerdings sehr ungleichmäßig ist, was ihre Aussage relativiert. Hinzu kommen Amtsrechnungen, Küchenmeisterrechnungen, Kammermeisterrechnungen, sogar Kellermeisterrechnungen. Der Wert der Arbeit liegt einmal darin, dass hier bislang nicht erschlossene archivarische Materialien vorgestellt werden und mit ihnen die Organisation der Versorgung, der Verbrauch des Hofgesindes und der herzoglichen Tafel. Das wird detailliert wiedergegeben, getrennt in die einzelnen Verbrauchsgüter, vom Getreide über Schmalz, Salz, Milchprodukte bis zu Fleisch, Wein und Bier. Neben der herzoglichen Tafel kommen das Hofgesinde und die Baumaßnahmen auf der Landshuter Burg zur Darstellung.
Es wird deutlich, wie aufwendig, luxuriös und teuer, gerade im Vergleich mit anderen Höfen, die Landshuter lebten. Hier ist einmal das Material zusammengestellt und publiziert. Es bietet sich für weitere Vergleiche an. Biersack hat eine ordentliche positivistische Arbeit verfertigt, die Fülle des Materials ausgebreitet, es aber weiter nicht analysiert. Die methodischen und theoretischen Defizite fallen ins Auge. Man sollte freilich nicht verkennen, dass es sich hier um eine Magister- und keine Doktorarbeit handelt, die vom Arbeitsaufwand und vom Umfang her anderswo durchaus auch schon als Doktorarbeit hätte durchgehen können. Es wird ersichtlich, was noch in Archiven liegt, und was daraus zu machen wäre.